Was ist Agroforstwirtschaft?
Bereits heute leidet die Landwirtschaft unter den Folgen des Klimawandels. Unbeständiges Wetter sowie Extremwetterereignisse und langanhaltende Temperaturextreme sind nur einige der Auswirkungen, die für aktuelle Probleme und Zukunftsängste bei den Landwirt*innen sorgen. Agroforst kann verschiedenen Folgen des Klimawandels entgegenwirken, Hitzeschutz für Tiere und Böden bieten und sogar wirtschaftliche Vorteile bringen. Doch was ist Agroforst eigentlich?
Agroforst ist eine Landnutzungspraktik, bei der Bäume und Sträucher (teilweise auch zusammen mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen) auf einer Fläche angebaut werden. Die Bäume und Sträucher werden gezielt in die landwirtschaftliche Produktion integriert, um ökologische und wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. So entstehen ökologische und ökonomische Wechselbeziehungen. Agroforst gibt es vor allem auf Flächen mit Ackerbau und Lebensmittelanbau oder auf Tier-/Viehhaltungsflächen.
Agroforst, Klimaschutz und Schutz vor dem Klima:
Agroforstsysteme sind ökonomisch rentabel und können zu einer nachhaltigen Nahrungsmittel- und Rohstoffproduktion beitragen. Es entstehen somit Vorteile für Landwirtschaft und Umwelt.
Bäume in Agroforstsystemen binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre und speichern ihn im Boden und in der Biomasse. Agroforstsysteme können ebenfalls dazu beitragen, den Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre zu reduzieren und somit den Klimawandel zu verlangsamen. Humus speichert dabei nicht nur Co2, sondern ist auch ein Nährstoffspeicher für Pflanzen, eine Nahrungsquelle für die Bodenfauna und Mikroorganismen und dient als Wasserspeicher. Außerdem bieten Bäume Schatten für Tiere und können selbst der Obst- und Holzernte dienen. Mit der neu gewonnen Ernte kann auch die Auswahl regionaler Produkte vielfältiger werden, wodurch Agroforst auch der Gemeinschaft ermöglicht, sich klimafreundlicher zu ernähren und regionale Produkte zu kaufen.
Neben der Förderung von der Biodiversität und der Verbesserung des (Mikro-)Klimas schützen die Bäume und Sträucher vor dem Klimawandel. Sie verhindern die immer häufiger auftretende Winderosion auf dem Feld und schützend vor Trockenheit und Starkregen sowie vor Bodenerosion.