Mobilität auf dem Land – Von Dörps zu Dörps

Habt ihr euch schon einmal Gedanken gemacht, wie das ältere Paar von nebenan bei euch im Dorf ohne Auto zum Supermarkt, zum Arzt oder zum nächsten Bingo Abend in der Kneipe im Nachbarort kommt? Oder ist euch bereits eine in bunten Farben bemalte Bank mitten auf dem Land mit einem Bushaltestellenschild aufgefallen? Was würde wohl passieren, wenn ihr auf dieser Platz nehmen würden? Hier gibt es Antworten auf all diese Fragen.

Wie kann man Nachhaltigkeit und Mobilität in einem Bundesland wie Schleswig-Holstein zusammenbringen, in dem auf dem ländlichen Raum öffentliche Verkehrsmittel häufig (noch) nicht flächendeckend bereitgestellt werden? Fakt ist, dass der Verkehrssektor in Schleswig-Holstein neben der Landwirtschaft und dem Wärmesektor zu den drei größten Emittenten des Landes gehört. Fakt ist auch, dass die ländlichen Regionen immer noch nicht ausreichend an den Nah- und Fernverkehr angeschlossen sind und das Auto weiterhin ein essenzielles Fortbewegungsmittel für viele Bewohner*innen „auf dem Dorf“ bleibt.

Das Dörpsmobil

In Schleswig-Holstein helfen lokale und überregionale Projekte mit, die Mobilitätswende unter sozialen Aspekten voranzutreiben. Einer dieser Projekte ist das sogenannte „Dörpsmobil“, mit dem das Carsharing in ländlichen Regionen fruchtbar gemacht wird und von den Bürger*innen ins Leben gerufen wurde, um gemeinsam den Klimaschutz voranzutreiben. Die Flotte der Dörpsmobile umfasst über 30 Fahrzeuge, die in ganz Schleswig-Holstein verteilt sind und mit Elektrostrom angetrieben werden.

Näheres dazu unter: https://www.doerpsmobil-sh.de/

Quelle: Dörpsmobil SH

Die Mitfahrbank

Ein weiteres, noch etwas unbekannteres Projekt, sind die sogenannten „Mitfahrbänke“, die in ganz Europa schon zum Einsatz kommen und in Schleswig-Holstein im Raum Rendsburg – Kiel – Plön zu finden sind. Ziel der Mitfahrbänke ist es, soziale und ökologische Werte in die Gesellschaft zu integrieren. Die Mitfahrbank folgt einem ähnlichen Konzept wie die Dörpsmobile: Wer noch einen Platz in seinem Auto frei hat, wird dazu angehalten, eine Mitfahrbank anzufahren und dort Personen zu einem bestimmten Zielort oder in eine Richtung mitzunehmen. Eine gemeinsame Autofahrt stärkt dabei nicht nur das soziale Miteinander, sondern führt auch dazu, dass Emissionen im Zeichen des Klimaschutzes eingespart werden können. Außerdem können so auch ohne eigenes Auto Wege bis zur nächsten Haltestelle zurückgelegt werden.

Quelle: Mobilität auf dem Land: Mitfahrbänke als Ergänzung zum ÖPNV – WELT

Bei unserer bewirk Podcast-Reihe gibt es bereits eine Folge zu Mitfahrbänken: Mitfahrbank – www.BobenOp.de Hört doch gerne mal rein: https://bewirk.sh/podcast/

Weitere Informationen unter: Mitfahrbänke: Der Test in Schleswig-Holstein · Dlf Nova (deutschlandfunknova.de) & Mitfahrbänke | KielRegion

Mobilitätsmentoren Schleswig-Holstein – Die Verkehrswende findet auch auf dem Dorf statt!

Logo Mobilitätsmentoren

„Mobilitätsmentoren Schleswig-Holstein“ ist ein kostenloses Beratungsprojekt für Menschen in Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnenden, die in ihrem Dorf die Verkehrswende voranbringen wollen. Das Projekt wird vom ADFC Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem ökologischen Verkehrsclub VCD durchgeführt. Beraten werden Einzelpersonen, Aktive aus Sportvereinen, Heimatvereinen, Feuerwehr, … –  kurzum Menschen die in ihrem Dorf etwas Positives auf die Beine stellen wollen.

Dauert die Verkehrswende auf dem Dorf wirklich so lange?

Der Bus fährt zu selten, der nächste Bahnhof ist weit, die Radwege müssten ausgebaut werden. Die Herausforderungen der Verkehrswende auf dem Land sind bekannt. Leider passieren die notwendigen Veränderungen nicht über Nacht. Doch es gibt trotzdem viele Verbesserungen, die schneller umgesetzt werden können, insbesondere wenn sie engagierte Menschen vor Ort der Sache annehmen.

Von der Idee zur Umsetzung 

Am Anfang ist es meist eine Idee, „man müsste mal…“. Hier kommt das Projekt Mobilitätsmentoren ins Spiel. Gemeinsam mit engagierten Bürger*innen werden Ideen zu konkreten Projekten weiterentwickelt. Im weiteren Verlauf findet Beratung zu Fragen der Umsetzung, Finanzierung und Förderung statt.

Zu welchen Projekten findet Beratung statt?

Im Vordergrund stehen die Idee und der Bedarf, der bei interessierten Menschen vor Ort. Dabei bleibt eine realistische Umsetzungsperspektive stets im Blick. Denn nur umsetzbare Projekte motivieren weiter zu machen.

Mögliche Projektvorschläge:

•    Fahrradbügel für Gemeinde, Verein, Schule
•    Bessere Nahversorgung durch Dorfbox, Markttreff
•    Laufgemeinschaft und weitere Maßnahmen zur Schulwegsicherheit
•    Lastenradbeschaffung für Vereins- oder Gemeindeeinrichtung
•    Self-Service-Station für Fahrräder
•    Maßnahmen zur Attraktivierung des Ortskerns
•    Straßenfeste, Wettbewerbe, Kampagnen für nachhaltige Mobilität
•    Bürgerbus und Carsharing
•    und vieles mehr

Alle weiteren Informationen und eine sich stetig erweiternde Sammlung von Projektideen finden Sie auf der Projekthomepage unter mobilitaetsmentoren-sh.de

Sollten Sie Fragen zum Projekt haben oder sollten Ihnen Personen oder Gruppen bekannt sein, die von einer Beratung profitieren könnten, wenden Sie sich gern an Frederik Meißner (frederik.meissner@mobilitaetsmentoren-sh.de).

Gerne weist das Team im Rahmen der Beratung auf Projekte aus Ihren Organisationen hin – geben Sie gerne einen Hinweis.

 

Vorträge mit NAH.SH: Bike+Ride und Bahnhofsumfelder aufwerten

Aktuell bietet der ADFC Schleswig-Holstein in Kooperation mit NAH.SH zwei Informationsveranstaltungen rund um die Planungs- und Fördermöglichkeiten für ein attraktives Bahnhofsumfeld mit hochwertigen Radabstellanlagen.
Die Veranstaltungen sind inhaltlich gleich und richten sich an Bürgermeister*innen, Mitarbeiter*innen von Verwaltungen aber auch interessierte Bürger*innen, die sich in die Umgestaltung Ihres Bahnhofes einbringen wollen.
Zu Beginn der Veranstaltungen stellt das NAH.SH-Team „Bahnhöfe und Verkehrsverknüpfung“ das Förderprogramm, die Voraussetzungen und den Beratungs- und Planungsprozess vor. Im Anschluss gibt es ausreichend Zeit für Ihre Fragen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier. Die Zugangsdaten für die Veranstaltungen finden Sie hier:

Dienstag, 13. Juni, 16:00-17:00 Uhr

https://us06web.zoom.us/j/84126140649?pwd=aFY3TjBna0NxSHArWXpScXgyTUQ1dz09
Meeting-ID: 841 2614 0649
Kenncode: 217391

Dienstag 20. Juni, 16:00-17:00 Uhr

https://us06web.zoom.us/j/86543642901?pwd=UFBJTDZqM3pRQ3FKN1h0QzdseDQzdz09
Meeting-ID: 865 4364 2901
Kenncode: 181599